Wie kann ich meine Angststörung überwinden
Ängste gehören zum Leben. Sie sind Ausdruck menschlicher Entwicklung und treten regelmäßig auf, wenn man sich auf Neues einlässt. Sie stimulieren das Nervensystem, um es zu Höchstleistungen zu befähigen etwa durch vermehrte Wachsamkeit, Konzentration und Handlungsbereitschaft. Erst wenn die Ängste gleichsam außer Kontrolle geraten, werden sie für das Nervensystem zum Stress und rufen weitere Symptome hervor. Krankhafte Angst bezieht sich immer auf Situationen, die in Wirklichkeit überhaupt nicht gefährlich sind. Angst ist somit eine „richtige Reaktion“, leider nur zur falschen Zeit bzw. am falschen Ort.
Angststörungen besiegen lernen
Sich Ängsten auszusetzen: Angst kann man sich nicht ausreden, ihr muss standgehalten werden um eine Angststörung zu überwinden. Im Endeffekt bereitet es weniger Schrecken, Ängste zu überwinden, als sie auf Dauer mit sich herumzuschleppen und so dauernd unter dem Gefühl der Hilflosigkeit zu leiden. Wer sich seinen Ängsten stellt, spürt anschließend erneut seine Energie und wird im Handeln und Entscheiden zunehmend freier. Jedesmal wenn man sich erfolgreich auf ein Risiko einlässt, erweitert sich der eigene Handlungsspielraum. Wer dagegen aus ängstigenden Situation flieht, wird beim nächsten Mal nur noch größere Angst haben. Ausweichen beendet die Angst zwar sofort, nur erfährt man dabei nicht, wie wenig gefährlich die Situation in Wirklichkeit ist. Nicht zuletzt nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass sich die Angst auf immer größere Bereiche ausdehnt.
Angststörung überwinden bedeutet Ruhe bewahren
Es gilt grundsätzlich Geduld zu bewahren um Angststörungen zu überwinden: Viele Ängste haben sich im Laufe von Jahren, manchmal sogar des ganzen Lebens festgesetzt. Deshalb braucht es auch seine Zeit, angstfreieres Verhalten wieder zu erlernen. Angststörungen zu überwinden geht auch ohne Medikamente.
Wie kann ich meine Angststörung überwinden, ohne Medikamente? Lassen Sie sich nicht von „Rückschlägen“ entmutigen: Kein Angsttraining verläuft reibungslos, zumal jeder Mensch „gute“ und „schlechte“ Tage hat. Seien Sie stolz darauf und entspannen Sie sich, wenn Sie zumindest nach dem chinesischen Sprichwort gehandelt haben „Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“. Indem Sie die Übung so schnell wie möglich wiederholen (etwa spätestens am nächsten Tag), überwinden sie sog. Rückschläge am besten.
Machen Sie ein Ende mit Angstgesprächen: Verzichten Sie darauf, mit denselben Personen immer wieder endlos lange Gespräche über Ihre Ängste zu führen. Sprechen Sie diese kurz an und wechseln Sie dann das Thema. Anderenfalls steigern Sie sich nur selbst unnötig wieder in Angst besetzte Vorstellungen hinein. Außerdem kommt der Zeitpunkt, in dem ihre Bekannten von „Angstgesprächen“ die Nase voll haben. Überraschen Sie Ihre Umwelt, indem Sie spontan und von vornherein andere Themen ansprechen.Zum Angststörung überwinden müssen Sie Ängste und Sorgen hinterfragen
Befürchtungen und katastrophisierende Gedanken versetzen den Körper in Alarmzustand. Betroffene sollten diese so genannten Kognitionen so detailliert wie möglich ergründen: Was genau fürchten sie? Wie realistisch ist es, dass ihre Befürchtungen zutreffen? Was könnte alternativ auch passieren – und wie wahrscheinlich wäre das? Soweit möglich, sollten diese Überlegungen in der Realität ausgetestet oder im Gespräch mit anderen überprüft werden. Das stete Abwägen von Wahrscheinlichkeiten hilft, unangemessene und übertriebene Befürchtungen in den Griff zu kriegen.
Das Ziel zum Angststörung überwinden sollte dabei sein: Den Gedanken „Ich falle in Ohnmacht“ in eine beruhigende Selbstinstruktion zu verwandeln! „Bei der letzten Panikattacke hatte ich dieselben Symptome und bin nicht umgefallen – also wird auch diesmal nichts passieren. Ich laufe jetzt ruhig weiter, dann verschwinden die Gefühle von ganz allein wieder.“
Immer schön in Bewegung bleiben zum Angststörung überwinden
Regelmäßige sportliche Aktivitäten und Entspannungsübungen können Angstreaktionen langfristig mindern. Bei manchen Störungen helfen sie auch im Akutfall, unter anderem weil sich körperliche Entspannung und Erschöpfung physiologisch schlecht mit einer Angstreaktion vereinbaren lassen. Während einer Panikattacke und Angststörung kann sich die Wirkung jedoch umkehren!
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