Die besten finanziellen Spartipps für Selbstständige
Die Selbstständigkeit kann sehr schön sein – endlich keine fixen Arbeitszeiten, ein wiedererlangter Sinn für Freiheit, Recht auf Selbstbestimmt und keine Vorgesetzten, die einem das Leben schwer machen. Das klingt ja alles schön und gut und mag stimmen, doch als Selbstständiger erwartet dich auch ein sehr hohes Maß an Eigenverantwortung, besonders in finanzieller Hinsicht. Den Steuerzahlungen kann man auch als Selbstständiger nicht entgehen – im Gegenteil, der Betrag ist meist höher als für Angestellte, und darüber hinaus muss die Krankenkasse bezahlt werden und in die Altersvorsorge eingezahlt werden.
Freiheit hat eben ihren Preis, und der verlangt, dass viele Selbstständige mit sehr begrenzten Ressourcen arbeiten und auf das Sparen angewiesen sind, um auf der Erfolgsspur zu bleiben. Wir haben in diesem Beitrag einige Spartipps zusammengetragen, mit denen Freelancer jeden Monat einen beachtlichen Betrag beiseitelegen können.
Überblick schaffen
Geld sparen möchte jeder, doch so einfach ist das nicht. Das liegt häufig daran, dass Menschen die Übersicht darüber verlieren, wofür das Geld eigentlich ausgegeben wird. Freelancer können hierbei auf zwei Dinge zurückgreifen, die keine finanzielle Belastung darstellen.
Zum einen das Haushaltsbuch, noch aus Omas Zeiten bekannt – gibt es aber natürlich in digitaler Form, damit nicht alles handschriftlich erledigt werden muss. Dieses hilft dabei, die Ausgaben sowie Einnahmen zu tracken und sich ein Bild davon zu verschaffen, wofür das Geld eigentlich ausgegeben wird und wo im Notfall Einsparpotenzial besteht. Zusätzlich ist die Eröffnung eines Geschäftskontos eine sinnvolle Idee, da es dabei hilft, den geschäftlichen vom privaten Zahlungsverkehr zu trennen. Auf Online-Vergleichsportalen wie Financer.com finden sich auch Geschäftskonten ohne Kontoführungsgebühr.
Entscheidung: Leasing oder kaufen?
In Anbetracht der hohen Anschaffungskosten eines Autos, aber auch einer teuren Maschine die zum Beispiel in der Produktion benötigt wird, stehen viele Selbstständige vor der Frage: Kaufen oder leasen? Das ist eine Frage, die du gut ausloten solltest und du solltest vor allem zwei Aspekte bedenken:
Für welchen Zeitraum benötige ich den Gegenstand? Langfristig oder kurzfristig?
- Wenn ich mir den Gegenstand kaufe, habe ich ausreichend Eigenkapital, um andere Kosten zu decken und gegebenenfalls genug für einen Notgroschen?
- Steuerlich kann Leasing ein Vorteil sein, aber nur wenn die Leasing-Raten komplett abgesetzt werden können, anstatt viel Geld auf einmal auszugeben.
Selbstvermarktung…muss nichts kosten
Die Bedeutung von Marketing ist für Unternehmen heutzutage riesig – alles dreht sich darum, wie man sein Image aufbaut, seine Reputation managed und mit der Zielgruppe kommuniziert. Aufatmen für alle Selbstständigen: Es muss nicht viel Geld in eine Marketingkampagne fließen, wenn man es selbst macht – Not macht ja schließlich erfinderisch.
In Zeiten von Instagram, Facebook & Co. war es nie einfacher, sich selbst im Internet zu präsentieren und die eigenen Produkte zu bewerben. Auf Instagram, aber auch auf Facebook kann man bereits mit 10,- EUR einen Beitrag bewerben und der gewünschten Zielgruppe zuspielen. Nutze die zahlreichen Kommunikationskanäle der Neuzeit, dafür muss man Zeit investieren, aber du sparst damit auch Geld, das du für andere Zwecke investieren kannst.
Büro vs. Co-Working-Space vs. Homeoffice
In Anbetracht der nahezu explodierenden Mietpreise muss auch für ein Büro ein beträchtlicher Betrag an Miete gezahlt werden – besonders, wenn es in einem hippen Stadtteil liegt, wie es bei Agenturen häufig der Fall ist. Hier stellt sich die Frage: Muss es ein Büro sein? Wenn ja, so besteht die Möglichkeit, die Miete sowie die Einrichtung von der Steuer abzusetzen. À propos von der Steuer absetzen – folgende Investitionen lassen sich auch von der Steuer absetzen:
- Reisekosten (Auto, öffentlicher Nahverkehr und Flugzeug)
- Bewirtungskosten
- Lohn- und Gehaltszahlungen
- Warenvorräte
- Steuern
- Weiterbildungen
Eine weitere Möglichkeit ist: Solltest du bereits ein Büro haben und einen Raum nicht nutzen, kannst du diesen untervermieten. So lässt sich wenigstens ein Teil der Abgaben wieder reinholen.
Interessanter wird es bei den Alternativen: Heutzutage gibt es zahlreiche Co-Working-Spaces mit einer professionellen Infrastruktur, Internet, einer Sekretärin und dem ganzen Schnickschnack, den du als Freiberufler benötigst. Angenehmer Nebeneffekt: Viele Selbstständige arbeiten in Co-Working-Spaces, die neben dem Alltag auch durch hauseigene Events tolle Networking-Möglichkeiten bieten.
Die kostengünstigste Alternative ist natürlich das Homeoffice. Wie der Name bereits verrät, spielt sich das Arbeitsleben in den eigenen vier Wänden ab – jegliche Utensilien für das Arbeitszimmer können übrigens auch von der Steuer abgesetzt werden.
Fazit
Als Selbstständiger hat man sich selbst und eventuellen Angestellten gegenüber ein hohes Maß an Verantwortung. Bedingt durch die vielen Abgaben und dadurch, dass für das Alter vorgesorgt werden muss, begeben sich zahlreiche Selbstständige auf Sparkurs, um schwarze Zahlen zu schreiben.
Das Sparen fängt schon damit an, die idealen Grundvoraussetzungen zu schaffen, indem man den Überblick über Einnahmen und Ausgaben behält. Auch Kaufentscheidungen spielen eine wichtige Rolle, nicht nur „leasen oder kaufen“ – du solltest dir auch immer die Frage nach der Notwendigkeit von Gegenständen stellen und prüfen, ob ein Gebrauchtgegenstand nicht ausreicht. Wir empfehlen, die Vorzüge des digitalen Zeitalters zu nutzen und bei der Vermarktung der eigenen Marke oder Dienstleistungen soziale Netzwerke zu nutzen, die bei richtiger Verwendung eine effiziente Alternative zu einer teuren Kampagne darstellen. Wichtig ist, nicht am falschen Ende zu sparen, besonders wenn es um Mittel geht, die für den alltäglichen Arbeitsprozess essenziell sind! Viele dieser Investitionen lassen sich auch von der Steuer absetzen.
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