Body-Positivity: Niemand ist perfekt, aber wir sind alle schön.

Die Gesellschaft und (vor allem in der westlichen Welt) auch die Modeindustrie diktieren uns, was schön ist und was nicht. Von den Plakaten strahlen uns unheimlich schlanke Models mit definiertem Körper, perfekter Mähne, makellosem Teint und hinreißendem Lächeln aus geraden weißen Zähnen an. So sollen wir sein. Doch wer ist so? Und wer sagt, dass wir so sein müssten?
Wir wissen, dass nicht alles echt ist, was uns in der Werbung gezeigt wird. Wir wissen auch, dass sich die Instagram-Stars in ihren Profilen stets von ihrer besten Seite zeigen. Dennoch müssen wir uns das scheinbar immer wieder ins Gedächtnis rufen. Was früher „liebe dich so, wie du bist“ genannt wurde, heißt heute Body-Positivity und steht für den andauernden Kampf gegen überzogene Schönheitsideale und für mehr Selbstliebe.
https://www.instagram.com/p/BV10YPpl1sO/?taken-by=fitfenji
Warum brauchen wir eine Body-Positivity-Bewegung?
Das ist eine berechtigte Frage. Man sollte annehmen, dass wir im Jahr 2020 endlich so tolerant sind, dass es keiner Diskussionen darüber mehr bedarf, was ein Mensch tun kann und wie er auszusehen hat. Wir dürfen endlich (!) lieben, wen wir wollen. Aber sich selbst so zu akzeptieren wie man ist, wenn man nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, bedarf noch immer viel Kraft und Unterstützung. Warum?
Die Modeindustrie präsentiert uns nach wie vor Models, die so dünn sind, dass kaum ein Mensch in eines der Kleidungsstücke passen würde, die sie uns zeigen. Die Haut der Mädchen, die für Anti-Pickel Produkte werben, ist so rein, dass sich jeder Mensch, der wirklich unter Akne leidet, auf den Arm genommen fühlt. Beautybloggerin Em Ford von my pale skin hingegen wurde von ihren vermeintlichen Fans beleidigt als sie sich auf ihrem Instagram-Profil ungeschminkt zeigte.
Body-Positivity soll uns zeigen, dass wir alle schön sind. Egal welchen Makel wir haben, wir sollen uns akzeptieren und wohlfühlen wie wir sind. Das ist richtig und auch wichtig. Ex-GNTM-Kandidatin Sarina Nowak passt heute nicht mehr in ihre Jeans von damals. Das wäre für viele Mädchen ein Grund zu verzweifeln. Stattdessen präsentiert sich Sarina auf ihrem Instagram-Profil so selbstbewusst wie noch nie und inspiriert damit tausende junge Frauen.
https://www.instagram.com/p/BXTF6LqA5X8/?taken-by=sarina_nowak
Body-Positivity, aber nur für Menschen mit Plus Size?
Es ist so wichtig, dass es eine Bewegung gibt, die das Selbstwertgefühl aller Menschen stärkt. Doch die Betonung sollte hier auf „alle Menschen“ liegen. Beobachtet man die Aktivitäten in Sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #bodypositivity kommen aber manchmal Zweifel auf, ob wirklich alle den Sinn der Sache verstehen. Body-Positivity heißt nicht, dass ab jetzt nur Frauen mit Kurven schön sind.
Wie soll sich eine Frau mit Modelmaßen fühlen, wenn ihr gesagt wird, sie solle aufhören, dem gängigen Schönheitsideal nachzulaufen? Warum gratuliert man einer Frau mit Kleidergröße 38/40 dazu, dass sie so positiv mit ihrem Körper umgehe? Wieso darf sich eine Fitness-Bloggerin nicht darüber freuen, dass sie endlich ihre – wenn auch nur leicht ausgeprägte – Cellulite akzeptiert? Und warum überhaupt spricht in diesem Zusammenhang so selten jemand über Männer?
Was wir von Body-Positivity wirklich mitnehmen sollten
Frauen mit Kurven sind toll – keine Frage. Schlanke Frauen, die schon immer schmal und sportlich waren, sind es auch. Männer können Selbstzweifel wegen ihrer dünnen Haare oder schlechten Haut haben. Sie können schlank sein wollen und sich mit ihrem Aussehen beschäftigen, ohne als „weiblich“ abgestempelt zu werden.
Die Body-Positivity-Bewegung will uns zeigen, dass wir alle Makel haben und dennoch alle schön sind.
Das heißt aber auch, Akzeptanz und Respekt in alle Richtungen vorzubringen. Wir sollten nicht damit anfangen zu branden, was jetzt mehr Mut erfordert, welcher vermeintliche Makel schwerer zu akzeptieren ist oder wer Selbstzweifel haben darf und wer nicht. Es steht uns nicht zu jemanden zu verurteilen, weil er nicht ins gängige Schönheitsideal passt. Es steht uns aber auch nicht zu ihn zu verurteilen, wenn er es tut.
Warum wir noch darüber sprechen müssen?
Weil Bodyshaming noch immer ein großes Problem ist, für Menschen ober- und auch unterhalb der genormten Größe.
Wenn eine Frau sich mit ihren Kurven nicht wohl fühlt, soll sie abnehmen dürfen. Wenn eine Frau Bodybuilding betreiben möchte, soll sie das tun dürfen. Wenn ein Mann körperbetonte Kleidung tragen möchte, soll er das tun dürfen. All das ist völlig logisch und trotzdem nur auf Äußerlichkeiten bezogen. Doch sollten wir uns nicht eigentlich viel mehr auf unsere Talente, unsere charakterlichen Stärken und unsere Persönlichkeiten konzentrieren? Sind diese Dinge nicht viel wesentlicher in Bezug auf die Frage, wer wir sind?
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